Vergiftete Gewässer: Pestizide und Schadstoffe setzen Europas Wasser unter Druck
Brüssel, 15. Oktober 2024 – Ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur stellt fest: Europas Wasserversorgung ist in Gefahr. Nur 37 % der Oberflächengewässer sind noch in einem guten ökologischen Zustand. Die Hauptursachen sind klar: intensive Landwirtschaft, Pestizide und langlebige Schadstoffe wie Quecksilber und bromierte Flammschutzmittel.
Hierzu äußert sich die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Europafraktion, Jutta Paulus:
“Unsere Gewässer sind die Lebensadern unserer Umwelt und Gesellschaft – doch wir vergiften sie weiterhin mit Pestiziden und gefährlichen Chemikalien. Der alarmierende Zustand unserer Flüsse und Seen ist das bittere Erbe einer verfehlten Agrar- und Industriepolitik. Trotz bestehender Verbote gehören langlebige Schadstoffe wie Quecksilber nach wie vor zu den Hauptverursachern dieser Verschmutzung. Wären diese giftigen Rückstände nicht vorhanden, würden 80 % der europäischen Gewässer eine gute chemische Qualität aufweisen.
Der jüngste Bericht der Europäischen Umweltagentur zeigt klar, dass dringend strengere Maßnahmen erforderlich sind, um solche Probleme in Zukunft zu verhindern. Die europäische Umweltpolitik muss endlich den Einsatz gefährlicher Pestizide massiv reduzieren und die Landwirtschaft konsequent ökologisch umbauen. Die anstehende Revision der Chemikalienverordnung bietet die perfekte Gelegenheit, hier Nägel mit Köpfen zu machen. Sie wurde bereits in der letzten Legislaturperiode versprochen, aber aufgrund massiven Lobbydrucks auf Eis gelegt.
Jetzt stehen Kommissar*innen-Kandidaten wie Roswall, Ribera und Séjourné in der Verantwortung. Sollte ihr Mandat bestätigt werden, müssen sie liefern – im Sinne der Umwelt, der Menschen und der kommenden Generationen.”