Spezies der Woche #7 (KW 10-2020) – der Segelfalter
Bild: Von Michael Kranewitter, Vienna – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1834312
Verbreitungsstatus | Extrem selten |
Restvorkommen | Rhein, Nahe, Ahr, Lahn, Glan, Alsenz |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | aktuell |
Lebensraum | Offene, trocken-warme Hänge |
Bedrohung | Verbuschung, Flurbereinigung, Insektizideinsatz, fehlende Biotopvernetzung |
Mehr Infos:
Der Segelfalter ist mit seinem Zebramuster, den langen Zipfeln und seiner Größe von bis zu 7 cm ein beeindruckender Falter. In Rheinland-Pfalz kommt der Segelfalter hauptsächlich am Mittelrhein und an Nahe und Ahr vor, sehr kleine Populationen an Lahn, Glan und Alsenz. An Bergkuppen sieht man sie zur Paarungszeit im Juli- häufig mit den kleineren Schwalbenschwänzen in Gruppen umherflattern, dem sogenannten „hilltopping“
Neben den bevorzugten waldfreien Felsstandorten sind seit vielen Jahrhunderten Weinberge und Halbtrockenrasen für den Segelfalter wichtige Sekundär-Lebensräume. Die Eier werden nur an der Blattunterseite sehr niedriger Schlehenbüsche in sonniger Lage abgelegt. Durch den warmen geschützten Ablageort wachsen Eier und Raupen schneller und sind damit nur kurze Zeit von Fressfeinden bedroht. Für die erwachsenen Falter sind meist nur Katzen eine Gefahr. Daher findet man immer mal wieder Segelfalter ohne Zipfel.
Insgesamt sind die Falter aber stärksten durch Verbuschung, komplette Ausräumung ihrer Lebensräume oder deren Verinselung im Rahmen von Flurbereinigungen gefährdet. Intensiver Insektizideinsatz, insbesondere das Spritzen per Helikopter, führt zu starken Verwehungen der Pestizide in angrenzende Gebiete und verstärkt den Schwund an Segelfaltern.
Politisch notwendig:
• Verringerter und punktgenauer Insektizideinsatz
• Erhalten von ökologischer Strukturvielfalt bei Flurbereinigungen
• Weitere Vernetzung von Biotopen inkl. Aufstellung und engagierter Bearbeitung von Managementplänen
Eine Übersicht über alle Spezies der Woche findet ihr hier.