Spezies der Woche #51 – die Blauracke
Die Blauracke war früher auch in Deutschland Brutvogel. Die letzten regelmäßigen Brutvorkommen in Ostdeutschland sind in den 1990er Jahren erloschen. Gelegentlich kann man die Blauracke als Durchzügler in Deutschland beobachten.
Verbreitungsstatus | Ausgestorben in Rheinland-Pfalz |
Restvorkommen | Afrika, Europa, Russland und Asien |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | 1994 bei Mayen |
Lebensraum | Altbäume mit naher Wasserfläche, auch Lössabbruchkanten und Heidegebiete |
Bedrohung | Nahrungsverlust |
Die Blauracke gehört zu den Zugvögeln und überwintert in Südafrika. Mit einer Größe von ca. 32 cm und einer Flügelspannweite von ca. 64 cm ist sie etwa so groß wie eine Krähe. Bei Blauracken sehen Männchen und Weibchen gleich aus. Der Rücken ist zimtbraun gefärbt, Unterseite, Kopf und Flügel schillern türkis bis ultramarin. Der kräftige schwarze Schnabel hat an der Spitze einen Haken. Die Jungvögel haben einen besonderen Trick ausgebildet, damit alle gut ernährt werden. Die Haut schlecht ernährter Jungvögel reflektiert nämlich mehr UV-Licht als die ihrer stärkeren Geschwister. So wissen die Eltern, wer noch eine zusätzliche Portion nötig hat.
Blauracken bevorzugen warme Regionen mit altem Baumbestand und Wasser in der Nähe, denn die Blauracke gehört zu den Höhlenbrütern. Gibt es in ihrem Lebensraum keine Bäume mit Bruthöhlen (z. B. Spechthöhle), dann graben sie sich in Uferböschungen oder in Sandhügeln Brutröhren.
In Deutschland ist die Blauracke ausgestorben. Es gibt einzelne Wiederansiedlungsversuche in der Lausitz. Diese sind bisher aber nicht beständig, da kein ausreichendes Nahrungsangebot in diesem Lebensraum vorhanden ist. Die Beute der Blauracken besteht überwiegend aus großen Insekten (Heuschrecken, Grillen, Libellen, Käfern, Raupen). Durch massiven Pestizideinsatz und Lebensraumverlust ist die Zahl der Insekten jedoch drastisch zurückgegangen. Eine Wiederansiedlung von Blauracken in Ungarn zeigte, dass fehlende Bruthöhlen durch künstliche Nester ausgeglichen werden können, wenn das Nahrungsangebot stimmt.
Politisch notwendig:
- Massive Reduktion des Pestizideinsatzes in Land- und Forstwirtschaft,
- keine Insektizide in Schutzgebieten
- Erhalt von Altbäumen in der Landschaft und in Flussauen
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Bild: Von Artur Mikołajewski – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3163763