Spezies der Woche #45 – die Rotflügelige Schnarrschrecke
Die Rotflügelige Schnarrschrecke kam früher in Heidegebieten Norddeutschlands, aber auch bei uns in Rheinland-Pfalz vor, ist hier aber ausgestorben. Die Schnarrschrecke liebt es warm, sonnig und kurzrasig. Dafür müssen die Wiesen und Heiden gemäht, oder noch besser durch Wanderschäfereien gelegentlich beweidet werden. Das Vorkommen dieser Heuschrecke zeigt an, dass der Lebensraum nicht nur für sie, sondern auch für zahlreiche andere Arten wie Silberdistel, Küchenschelle, Apollofalter geeignet ist.
Verbreitungsstatus | Ausgestorben in Rheinland-Pfalz |
Restvorkommen | Bayern, Baden-Württemberg |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | Ca. 1957 |
Lebensraum | dürre, meist steinige Gebiete; warme Trockenrasenstandorte |
Gefährdung | Verlust von Magerrasen, Eutrophierung, Rückgang der Wanderschäferei |
Die Vorderflügel haben die gleiche braune Farbe wie der Körper, die Hinterflügel sind bis auf ihre Spitzen kräftig rot gefärbt. Man kann diese gut während des Fluges erkennen, was leicht zu Verwechslungen mit der Rotflügeligen Ödlandschrecke führen kann . Diese hat auf den Vorderflügeln aber eine breite helle Querbinde und weniger rote Hinterflügel.
Während des Flugs erzeugen die Männchen mit den Hinterflügeln ein klapperndes Schnarren, das manche als lauten Schnarchton beschreiben. Gemeinsam mit den auffälligen roten Hinterflügeln dient das Geräusch zur Abschreckung von Fressfeinden. Bei niedrigen Temperaturen und bei wiederholtem Aufschrecken wird der Ton nicht erzeugt. Weibchen schnarren auch im Sitzen.
Die Art verschwindet, wenn die Grasnarbe zu sehr verfilzt oder das Habitat (z. B. durch Mahd) einen wiesenartigen Charakter erhält. Zusätzlich ist die Art durch Stickstoffeinträge über die Luft und intensive Beweidung mit Koppelhaltung und Zufütterung gefährdet. Eine 2-3-malige Beweidung pro Jahr ist ideal, wobei auf einen frühen Auftrieb im April/Mai (je nach Witterung) geachtet werden sollte, um der Vegetation frühzeitig Nährstoffe zu entziehen.
Politisch notwendig:
- Erhalt von Magerrasen
- Förderung extensiver Beweidung und Wanderschäferei
- Eindämmung von Luftschadstoffen
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Bild: Von kOchstudiO, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11400925