Spezies der Woche # 129 – Armeniacushummel
Die Armeniacushummel, auch armenische Hummel genannt, gehört zu den sogenannten Pocketmakern, also den “Taschenmachern“. Damit sind aber keine Hosentaschen gemeint, sondern eine Art Vorratsschrank für die heranwachsenden Hummellarven. Die Armeniacushummel baut Taschen aus Wachs, die an die Brutwaben angeklebt werden. Die heimkehrenden Sammlerinnen laden dort ihre Pollenvorräte ab, und die Larve kann diese selbstständig herausholen, wenn sie Hunger hat. Nur der flüssige Nektar muss den Hummelkindern von Ammen gefüttert werden.
Verbreitungsstatus in Europa
|
gefährdet
|
Restvorkommen
|
Griechenland, Österreich, Polen, Tschechische Republik, Russland, Türkei, Armenien
|
Letzte Sichtung in Europa
|
unbekannt
|
Lebensraum
Gefährdung
|
Steppen, offene Landschaften
unbekannt
|
Ein Volk der Armeniacushummel umfasst etwa 60 bis 120 Tiere. Die Königinnen sind zwischen 21 und 32 mm lang und gehören damit zu den größten Hummeln. Die Oberseite des Körpers ist goldgelb mit einem haarlosen schwarzen Band auf der Körpermitte, die Unterseite ist meist schwarz. Die Hummel lebt polylektisch, d. h. sie frisst Pollen und Nektar vieler verschiedener Pflanzenfamilien.
Die Armeniacushummel ist in Europa noch in Niederösterreich, Polen, Südosteuropa und ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet rund um Armenien zu finden. In vielen schwer zugänglichen Regionen von Armenien haben sich zahlreiche Unterarten gebildet, wie das armenische Wildschaf oder die beliebte armenische Aprikose, deren Bestand sich vor allem durch ihre praktische Nutzung erhalten hat.
Die Armeniacushummel hat sich selbstständig über die Grenzen Armeniens hinaus verbreitet. Ihr bevorzugter Lebensraum sind offene Landschaften und karge Steppen. Leider weiß man über die Lebensweise und Gefährdung dieser Hummelart recht wenig. Sie nistet vermutlich unterirdisch in Mäusenestern, gelegentlich aber auch oberirdisch unter Grasbüscheln. Bedauerlicherweise gehen die Bestände so stark zurück, dass vielleicht bald keine Chance mehr besteht, diesen Forschungsrückstand aufzuholen.
Politisch notwendig:
· Sicherung geeigneter Lebensräume (magere Wiesen und Steppen)
· Weiträumige Anlage von naturnahen Blütensäumen
· Starke Einschränkung von Pestiziden und Herbiziden
Bild: Von Svyatoslav Knyazev – https://www.inaturalist.org/photos/116815748, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123025960