Spezies der Woche #121 – Trauerschwan
Der Schwarzschwan oder auch Trauerschwan kommt ursprünglich aus Australien. Bei uns haben sich ausgesetzte und ausgebüxte Tiere mittlerweile zu einer sich selbst erhaltenden kleinen Population entwickelt. Mit seinem eleganten Schwanenhals und dem schwarzen Gefieder wird er vor allem in Parks gern als Ziervogel gehalten. Die Zahl wilder Brutpaare wird auf etwa 20 bis 30 geschätzt. Trauerschwäne brüten sogar im Winter. Die Art ist nicht invasiv, verdrängt also keine heimischen Arten, sondern bildet einen seltenen und auffälligen Kontrast zu den allgegenwärtigen weißen Höckerschwänen.
Verbreitungsstatus in Rheinland-Pfalz
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selten
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Restvorkommen
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Verwilderte Tiere in Kandel und Kaiserslauterer Senke
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Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz
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2018, Kandel
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Lebensraum
Gefährdung
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Vegetationsreiche Gewässer
keine
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Trauerschwäne haben 31 Halswirbel, deshalb können sie besonders gut unter Wasser nach Nahrung suchen. Die Vögel sind fast vollständig schwarz gefärbt, bis auf die weißen Hand- und Armschwingen. Der Hals ist länger als beim Höckerschwan; Augen und Schnabel sind leuchtend rot. An der Schnabelspitze ist zudem eine weiße Binde zu sehen. Das Weibchen ist geringfügig kleiner als das Männchen, und die flauschigen Jungvögel sind hellgrau gefärbt.
Trauerschwäne fressen hauptsächlich Wasserpflanzen, teilweise auch Insekten.
Im Winter nehmen sie auch Getreide und Mais, um bei Kräften zu bleiben.
Trauerschwäne begrüßen einander mit einem Auf- und Abbewegen des Kopfes und lauten Rufen, was als „Bobbing“ bezeichnet wird. Auffällig ist auch ihr Schwimmen in die Mitte eines Sees, wo sie ihren langen Hals auf das Wasser legen und weit hörbar „trompeten“, um etwa nach einem Artgenossen zu rufen oder einfach ihren Unmut zu äußern. In ihrer australischen Heimat lässt sich die sogenannte „Triumphzeremonie“ beobachten. Eine komplizierte Abfolge von Rufen, Hals- und Flügelhaltungen, die in der Regel vom männlichen Schwan gestartet wird und vom Weibchen und den Jungtieren im gemeinsamen Kreis schwimmend wiederholt wird. Es dient vor allem der Festigung von Paar- und Familienbeziehung und wird häufiger vorgeführt, je mehr andere Schwäne das Territorium bedrohen.
Trauerschwäne sind gern auf Seen, Flussmündungen und Binnengewässern unterwegs. Sie bevorzugen seichtes Wasser mit wenig Strömung. Auch Überschwemmungsflächen suchen sie zur Nahrungssuche auf. Sie sind gesellig und oft in größeren Gruppen unterwegs; auch die Nester werden in Kolonien angelegt. Dabei errichten die Trauerschwäne einen großen Nesthügel, der meist inmitten eines seichten Gewässers liegt. Sie benutzen dasselbe Nest jedes Jahr wieder und bessern es nur bei Bedarf aus. Trauerschwäne sind sowohl ihren Partner*innen als auch ihrem Geburtsort sehr treu und bleiben ihr Leben lang dort. Innerhalb ihres Habitats wechseln sie jedoch häufig bei Störungen und je nach Wasserstand den Standort.
Bild: Von I, Tony Wills, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7814868