Spezies der Woche #11 (KW 14/2020) – der Purpurreiher

 

Verbreitungsstatus Extrem selten
Restvorkommen 15 – 25 Brutpaare
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz aktuell
Lebensraum Dichte Schilfbestände in Flussauen
Bedrohung Sinkende Wasserstände, Baumaßnahmen, Zerstörung/Verlust von Schilfgebieten; Eutrophierung, Freileitungen

Mehr Infos:

Der Purpurreiher ist an der kräftigen schwarz-rotbraunen Zeichnung von Kopf und Hals leicht erkennbar; der nur von Nahem zu erkennende Purpurschimmer auf der Oberseite gibt ihm seinen Namen. In Deutschland gibt es noch vereinzelte Brutplätze in Süddeutschland, wobei die Brutplätze am rheinland-pfälzischen Oberrhein (mit sporadischen Ansiedlungen in Hessen) die nördlichsten Vorkommen darstellen
Der Purpurreiher bewohnt ausgedehnte, überflutete Schilf- und Röhrichtdickichte und baut seine Nester vorzugsweise in den umgeknickten Halmen von Altschilf, aber auch in Mischbeständen aus Schilf und anderer Ufervegetation (Erlen, Weiden). In Rheinland-Pfalz wird er vor allem an großflächigen störungsarmen und nahrungsreichen Altrheinarmen und ehemaligen Tongruben (Mechtersheim) beobachtet. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen bis ca. 10 cm Größe, aber auch aus Insekten, Amphibien, Reptilien, Kleinsäugern, Mollusken und Crustaceen. Purpurreiher können ein Alter von mindestens 25 Jahren erreichen.

Politisch notwendig:
• Besserer Schutz bei Konflikten zwischen Vogelschutzgebieten und ufernahen Bauvorhaben, z.B. Neubau Rheinbrücke Wörth-Karlsruhe
• Schutz der verbliebenen Feuchtgebiete im Brut- und Überwinterungsgebiet; Neuschaffung von Brutgebieten
• Verbesserung des Gewässerzustands

Bild: Von Pierre Dalous – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20714377

 

Eine Übersicht über alle Spezies der Woche findet ihr hier.