Spezies der Woche #10 (KW13/2020) – die Zwerglibelle
Verbreitungsstatus | In Rheinland-Pfalz ausgestorben |
Restvorkommen | Bayern, Niedersachsen |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | Maudacher Bruch |
Lebensraum | Seggensümpfe mit niedriger Vegetation und konstantem Wasserstand |
Bedrohung | Trockenlegung, Klimawandel, Eutrophierung |
Mehr Infos:
Das Verbreitungsgebiet der Zwerglibelle reicht von Mitteleuropa bis nach Sibirien und Japan. Für ganz Europa zeigt sich eher eine rückläufige Tendenz. In Rheinland-Pfalz ist die Zwerglibelle ausgestorben. In der Roten Liste Deutschlands wird die Art als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
Die Zwerglibelle ist mit zwei bis zweieinhalb Zentimetern Körperlänge die kleinste mitteleuropäische Libellenart und hat sehr spezielle Ansprüche an ihre Entwicklungsgewässer. So müssen Nährstoffgehalt und Wasserstand möglichst gleich bleiben. Reichlich dichte Seggen am Ufer in niedriger Wuchshöhe sind Hauptlebensraum der extrem standorttreuen Insekten. An diesen Standorten sind sie meist die einzige Libellenart. Da die Zwerglibelle auch auf kleinste Veränderungen in Bezug auf Nährstoffeinträge oder Zu- und Abflüsse ihrer Entwicklungsgewässer reagiert, müssen ihre Lebensräume – spezielle Moortypen – intensiv geschützt werden.
Zwerglibellen sind sehr flugfaul und ihr Flug wirkt unbeholfen. Vollkommen gegensätzlich dazu ist ihre „Tanz“-fähigkeit. Wenn sich Männchen und Weibchen zur Paarungszeit begegnen, fliegen sie auf der Stelle voreinander auf und nieder, manche Libellenfans schwärmen von einen elfenhaften Tanz.
Politisch notwendig:
• Intensiver Moorschutz
• Verschärfte Regeln zur Luftreinhaltung
• Eindämmung der Eutrophierung
Bild: Von Andreas Thomas Hein – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16982364
Eine Übersicht über alle Spezies der Woche findet ihr hier.