PRESSEMITTEILUNG: UN-Klimakonferenz COP26: Methan droht die Klimaziele zu torpedieren, Atomkraft gefährdet die Finanzierung der Erneuerbaren

PRESSEMITTEILUNG, Montag, 1. November 2021 – Brüssel

UN-Klimakonferenz COP26: Methan droht die Klimaziele zu torpedieren, Atomkraft gefährdet die Finanzierung der Erneuerbaren
 
Vom 31. Oktober bis 12. November findet die 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow statt. Um die im Pariser Klimaabkommen anvisierte 1,5 Grad-Grenze nicht zu überschreiten, müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen in den nächsten acht Jahren halbiert werden. Mit den aktuell vorliegenden Klimaplänen steuert der Planet auf eine Erderwärmung von 2,7 Grad Celsius zu.
 
Laut der grünen Klima- und Energiepolitikerin Jutta Paulus werden zwei Aspekte der Verhandlungen in Glasgow besonders wichtig sein: 
  • Vereinbarungen zur Reduktion des stark klimawirksamen Methans
sowie
  • Zeitverlust im Klimaschutz durch Investitionen in Atomenergie
 
Um den weltweiten Methanausstoß zu verringern, haben die USA und die EU einen „Global Methan Pledge“ initiiert, mit dem der weltweite Methanausstoß bis 2030 um 30 Prozent reduziert werden soll. Diesem Aufruf haben sich bis heute rund 60 Staaten angeschlossen. Allerdings handelt es sich nicht um ein bindendes Abkommen, sondern um reine Absichtserklärungen.
 
Und EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte im Vorfeld der COP26 an, in Glasgow eine Partnerschaft mit Bill Gates‘ Innovationsprogramm „Breakthrough Energy Catalyst“ einzugehen. Die Förderung der Atomkraft ist Teil dieses Programms.
 
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus:
 
„Atomkraft ist eine veraltete Technologie, die Geld und Zeit frisst, ohne einen nennenswerten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Bis neue Atomkraftwerke gebaut und alte ersetzt sein werden, werden wir die 1,5-Grad-Grenze bereits gerissen haben. Stattdessen muss der weltweite Umstieg auf Erneuerbare Energien im Fokus der Klimagespräche stehen. Die Industriestaaten müssen ihre Versprechen endlich einlösen und ausreichend finanzielle Mittel für weltweite klimapolitische Maßnahmen zur Verfügung stellen.
 
Der Methanausstoß kann mit bereits heute technisch möglichen Maßnahmen bis zum Jahr 2030 um 45 Prozent reduziert werden, aber dafür muss es endlich Regeln und Standards im Energie-, Abfall- und Landwirtschaftsbereich geben. Damit können wir es schaffen, die Erderhitzung um 0,3 Grad Celsius zu verringern.“
 
Hinweis zum Pressebriefing:
Am Donnerstag, 4. November, steht Frau Paulus gemeinsam mit Herrn Dr. Peter Liese (EPP) für ein Pressegespräch zur COP26 zur Verfügung, Informationen und Anmeldung hier.