PRESSEMITTEILUNG: Europäische Umweltagentur mahnt zu einer Kreislaufwirtschaft im Textilwesen

PRESSEMITTEILUNG, Donnerstag, 10. Februar 2022 – Brüssel
 
Europäische Umweltagentur mahnt zu einer Kreislaufwirtschaft im Textilwesen
 
Heute hat die Europäische Umweltagentur EEA zwei Berichte zu Umwelt- und Klimaauswirkungen der Textilbranche veröffentlicht. Im Vorfeld der erwarteten EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien schlägt die EEA Maßnahmen vor, mit denen die Folgen der Ressourcennutzung, des Treibhausgasausstoßes und der Mikroplastikverschmutzung verringert werden können. Durch die Einführung einer Kreislaufwirtschaft im Textilsektor können die negativen Auswirkungen von Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kleidung verringert werden, ohne dass der Wert und die Lebensdauer der Textilprodukte beeinträchtigt wird. Die Anwendung eines Kreislaufdesigns, wie einer entsprechenden Materialauswahl oder einer Multifunktionalität von Bekleidungsstücken, verringert negative Auswirkungen auf die Umwelt. Textilien sind eine der Hauptursachen für die Verschmutzung durch Mikroplastik.
 
 
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus, Mitglied im Umweltausschuss:
 
„Es ist höchste Zeit, dass die europäische Textilindustrie nachhaltiger wird. In den letzten Jahren sind negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima stetig gestiegen. Statt den Trend zur Wegwerfmode namens „fast fashion“ zu befeuern, sollte die europäische Textilindustrie auf nachhaltigen Konsum setzen. Bereits im Europäischen Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft wird ein nachhaltiges öffentliches Beschaffungswesen gefordert; das muss auch für Textilien gelten. Ebenso sind die EU-Ökodesignrichtlinie und die REACH-Verordnung zu ergänzen: es ist ohne Weiteres möglich, problematische Chemikalien bei der Herstellung und Verarbeitung von Textilien zu ersetzen oder Waschmaschinen mit Filtern für Mikroplastik auszustatten.
 
Billige Wegwerfmode schadet Umwelt, Klima, Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit. Deshalb muss das von der Kommission angekündigte Lieferkettengesetz dafür sorgen, dass Hersteller und Zulieferer von Textilien in Drittstaaten in die Pflicht genommen werden, denn ein Großteil der negativen Umwelt- und Klimafolgen der europäischen Textilbranche entstehen außerhalb der EU und gefährden die Gesundheit und Umwelt der dort lebenden Menschen.
   
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