PRESSEMITTEILUNG: Europäische Umweltagentur: Erneuerbare Energien senken Umweltbelastung
PRESSEMITTEILUNG, Montag, 18. Januar 2020 – Brüssel
Europäische Umweltagentur: Erneuerbare Energien senken Umweltbelastung
Soeben hat die Europäische Umweltagentur EEA eine Studie zu den Auswirkungen auf die Umwelt durch die zunehmende Nutzung Erneuerbarer Energien veröffentlicht. Die EEA führte hierzu eine detaillierte Umweltbilanzierung für die Jahre 2005 bis 2018 durch. Luft- und Wasserverschmutzung in Form von Feinstaub, Eutrophierung und Versauerung gehen durch die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien zurück. Jedoch steigt vor allem durch die Nutzung von Biomasse und Bioabfällen die Belastung von Gewässern sowie die Landnutzung.
Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in der EU liegt bei 34 Prozent und hat sich seit 2005 fast verdoppelt. Das führte weltweit zu positiven Auswirkungen im Kampf gegen den Klimawandel, die Versauerung und die Eutrophierung von Gewässern und Böden sowie gegen die Feinstaubbelastung.
Die EEA empfiehlt gezieltere Maßnahmen, um negative Umweltauswirkungen weiter zu verringern und gleichzeitig den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Diese Maßnahmen sollten darauf abzielen, die Umweltfolgen des Rohstoffabbaus und der Produktionsprozesse auch in der Lieferkette zu reduzieren. Auch müssen Energieeffizienz und Ressourceneffizienz weiter gesteigert werden. Denn obwohl Erneuerbare Energieträger vernachlässigbare Emissionen bei der Energiegewinnung verursachen, fallen Emissionen und Schadstoffe bei der Herstellung an.
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus:
„Erneuerbare Energien schützen nicht nur unser Klima, sondern auch unseren Planeten insgesamt. Kein anderer Energiesektor hat derart positive Folgen für Umwelt, Natur und Gesundheit. Es ist trotzdem wichtig, dass die Europäische Umweltagentur heute zeigt, welche Stellschrauben wir drehen müssen, um die Umweltbilanz Erneuerbarer Energien weiter zu verbessern.
Ich fordere die Europäische Kommission dazu auf, bei der anstehenden Novellierung der Energieeffizienzrichtlinie sowie im Paket für Kreislaufwirtschaft bindende Maßnahmen festzulegen, um negative Auswirkungen Erneuerbarer Energien auf Klima und Umwelt weiter zu minimieren. Bei der Herstellung der Anlagen sowie in den Lieferketten muss der Ressourcenverbrauch minimiert und die Freisetzung von Giftstoffen unbedingt vermieden werden.
Dank der verstärkten Nutzung Erneuerbarer Energien sind die Klima- und Umweltbelastungen maßgeblich gesunken. Leider kommt es durch die Verbrennung von Biomasse und Bioabfällen zu einer vermehrten Landnutzung und Wasserverschmutzung. Es ist unerträglich, dass Mitgliedstaaten Wälder abholzen, um ihre Klimabilanz aufzupolieren. Deshalb brauchen wir wissenschaftsbasierte Vorgaben für die nachhaltige Nutzung von Biomasse.
Die Europäische Umweltagentur warnt, dass wir es bis 2050 nicht schaffen werden, klimaneutral zu werden, wenn die nationalen Klima- und Energiepläne der EU-Mitgliedsstaaten nicht adäquat angepasst werden. Ich erwarte von der Europäischen Kommission, dass sie im Rahmen der in diesem Jahr anstehenden Revision des EU ETS-Systems einen Mindestpreis für Emissionszertifikate und eine deutliche Mengenreduktion vorschlägt.“
Jutta Paulus steht gerne für Rückfragen und Interviews zur Verfügung.
Hier geht es zum Briefing der EEA: https://www.eea.europa.eu/themes/energy/renewable-energy/eu-renewable-electricity-has-reduced