PRESSEMITTEILUNG: Die Artenvielfalt unserer Meere braucht Hilfe!
PRESSEMITTEILUNG, Dienstag, 20. April 2021 – Brüssel
Die Artenvielfalt unserer Meere braucht Hilfe!
Die Europäische Umweltagentur EEA hat heute einen neuen Bericht zur maritimen Artenvielfalt in Europa veröffentlicht. Fast alle Familien von Meeresorganismen in europäischen Seegebieten sind in einem schlechten Erhaltungszustand. Trotz der sehr ernsten Lage bleibt die EEA hoffnungsvoll. Dort, wo umfassend und über Jahrzehnte gezielte Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, erholen sich Spezies wieder. So konnte beispielsweise durch strenge Regulierung der Rote Thun, auch bekannt als Blauflossenthunfisch, vor der vollständigen Ausrottung bewahrt werden.
Das Europäische Parlament fordert mit großer Mehrheit in seinem Vorschlag über die Änderung der Verordnung über die Überwachung der CO2-Emissionen des Seeverkehrs („MRV Verordnung“) die Aufnahme der Seeschifffahrt in das Europäische Emissionshandelssystem ETS. Aus einem Teil der Einnahmen soll ein Meeresfonds zum Schutz maritimer Arten und Lebensräume finanziert werden.
Hierzu kommentiert die Verhandlungsführerin des Europäischen Parlaments zur MRV Verordnung und Mitglied im Umweltausschuss Jutta Paulus:
„Überfischung, Schadstoffe, Plastikmüll und Klimaerwärmung treiben das Artensterben in den Meeren voran und verdrängen Meeresbewohner aus ihren Lebensräumen. Wir brauchen endlich einen Meeresschutzfonds, um den erschreckenden Artenrückgang in unseren Ozeanen zu bremsen. Ich fordere die Europäische Kommission auf, in ihrem Vorschlag für eine Revision des Europäischen Emissionshandelssystems ETS den Forderungen des Europäischen Parlaments zu folgen und einen Fonds zur Finanzierung von Meeresschutzgebieten zu schaffen. Mit Hilfe eines Europäischen Meeresfonds können gezielte Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt finanziert, aber auch Technologien für eine saubere und klimafreundliche Seeschifffahrt gefördert werden.
Das Verursacherprinzip muss endlich auch für unsere Meere gelten. Viel zu lange war die Seeschifffahrt keinerlei Maßnahmen zur Emissionsreduktion unterworfen. Die Aufnahme der Seeschifffahrt in den ETS und die Schaffung eines darauf finanzierten Meeresschutzfonds kann einen maßgeblichen Beitrag zum Schutz der Meere und somit unserer eigenen Lebensgrundlagen leisten.“