EU-Energiekrise: Versorgungssicherheit gibt es nur mit europäischer Solidarität
Zum Sondertreffen der EU-Energieministerinnen und -minister kommentiert die grüne Europaabgeordnete und Energieexpertin im Industrieausschuss Jutta Paulus:
„Nationale Alleingänge auf dem Strommarkt gefährden die Versorgungssicherheit für alle. Die europäischen Energieministerinnen und -minister müssen koordinierte Maßnahmen gegen die Energiekrise beschließen, die Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Unternehmen durch diesen schwierigen Winter helfen. Statt eines plumpen Gaspreisdeckels, der die Rechnung vom Kunden an den Steuerzahler verschiebt, gilt es, die astronomischen Gewinne der Öl- und Gaskonzerne abzuschöpfen und einen Limitpreis für Importgas festzulegen. Mit einer Plattform für den gemeinsamen Gaseinkauf kann die Union ihre Stellung als größter Importeur weltweit nutzen, um die fossile Preisspirale zu durchbrechen.
Hektische Eingriffe in den Strommarkt würden mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Natürlich muss das Marktdesign den steigenden Anteilen Erneuerbarer Energien angepasst werden, doch es bedarf tiefgehender Analysen und ausführlicher Beratungen, um keine Fehlanreize zu setzen.
Die aktuelle Situation zeigt: die Europäische Union muss unabhängiger von Energieimporten werden. Der schlafende Riese Energieeffizienz muss endlich geweckt werden, denn nie war Energiesparen lukrativer als heute. Unglaublicherweise gibt es in jedem Mitgliedsland noch Hürden für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Stattdessen gilt es, endlich das Ruder herumzureißen und den Abschied vom fossilen Zeitalter einzuläuten.“