Der Countdown läuft: Kämpfen wir für die Natur – jetzt mehr denn je!
Ihr erinnert euch: Vor dem Sommer hatten wir eine extrem enge Abstimmung zum Gesetz zur Rettung der Natur – dem EU-Renaturierungsgesetz. Nur mit eurer Hilfe und dem öffentlichen Druck konnten wir gemeinsam die Abstimmung im Europäischen Parlament gegen die Konservativen und Rechten gewinnen. Mit einer wahnsinnig knappen Mehrheit haben wir sichergestellt, dass das Gesetz nicht komplett abgeschmettert wurde. Mittlerweile haben wir zwei Verhandlungsrunden mit den europäischen Mitgliedstaaten hinter uns. Jetzt steht die finale Verhandlungsrunde an. Am 09. November entscheidet sich, wie das Gesetz aussehen könnte.
Für mich steht nach wie vor fest: Die Verhandlungen müssen zum Erfolg für die Natur werden. Die Natur, also von Bienen bis zur Feldlerche, Seeadler oder Wolf, pfeift aus dem letzten Loch. Das hat verschiedene Gründe: Zersiedelung, Klimakrise, invasive Arten. Ein wichtiger Grund aber ist die intensive Landwirtschaft, die durch massive Überdüngung Gewässer und Böden schädigt und mit ihren Pestiziden die Nahrungsgrundlage für Insekten und Vögel vernichtet. Wir verlieren Arten schneller als wir bis drei zählen können – dieses Biodiversitäts-Armageddon müssen wir stoppen und sogar umkehren. Das ist einer der Gründe, warum ich neben dem Gesetz zur Rettung der Natur so hart für weniger Pestizide auf unseren Feldern kämpfe und wir damit sogar Erfolg haben können. Darüber stimmen wir Mitte November ab.
Doch bevor es zu dieser Abstimmung geht, steht das Gesetz zur Rettung der Natur vor uns – und ich brauche wieder eure Unterstützung! Wir brauchen alle Augen auf dieses Gesetz, damit sich die Mitgliedsländer und vor allem das Europäische Parlament ein möglichst starkes Gesetz beschließen. Was heißt starkes Gesetz genau? Im Grunde ist es ganz einfach:
Wir müssen den Moorschutz wieder ins Gesetz reinbringen. Denn ohne intakte Moore kann die Natur ihren Beitrag zum Klimaschutz nicht voll erfüllen. Moore sind echte Klimaschützer. Gemäß dem “IPCC Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme” sind 26 bis 44 % des weltweit in Böden gespeicherten organischen Kohlenstoffs in Mooren gebunden, obwohl nur 3 bis 4 % der Landfläche der Erde von Mooren bedeckt sind.
Das Gesetz zur Rettung der Natur ist elementar, um die Artenvielfalt Europas wiederzubeleben. Das Problem ist nur die Zeit, und hier wird es schwierig. Die Konservativen wollen nämlich auf Zeit spielen. Ihre Verzögerungsklausel würde dafür sorgen, dass das Gesetz erst in Kraft tritt, wenn eine weitere Folgenabschätzung bezüglich der Ernährungssicherung erfolgt ist. Das ist ein fauler Vorwand, denn wir wissen alle: Für die Sicherung der Ernährungssicherheit ist vor allem eine intakte Natur wichtig.
Und gleichzeitig ist es wichtig, folgendes klar zu machen: Natur kennt keine Grenzen. Auch hier wollen die Konservativen die Renaturierungsmaßnahmen auf Natura-2000-Gebiete begrenzen. Das ist zu wenig! Schutzgebiete von Schmutzgebieten zu umgeben, ist nicht nachhaltig.
Wenn wir ein Verhandlungsergebnis haben, ist der Kampf aber noch nicht zu Ende. Wir müssen das Resultat noch durch das Plenum des Europaparlaments bringen. Und die knappe Mehrheit vom Sommer droht zu kippen.
Ihr seht: Es ist noch eine Menge Arbeit vor uns, aber wir schaffen das – da bin ich mir absolut sicher. In den folgenden Tagen bis zum Verhandlungstag am 09. November halte ich euch auf dem Laufenden. Macht bis dahin bei unserer Aktion mit und verpasst keine Nachrichten.