ECHA: Historischer Vorschlag für den Schutz vor Chemikalien
Soeben hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) einen historischen Vorschlag zur Beschränkung von per- und polyfluorierte Chemikalien, auch bekannt als Ewigkeitschemikalien (PFAS), vorgelegt.
PFAS sind synthetische Chemikalien, die breite Anwendung im Alltag finden, sich jedoch auf sehr lange Zeit in der Umwelt anreichern und zahlreiche Gesundheitsschäden verursachen können, darunter Krebs, Leberschäden oder eine verminderte Fruchtbarkeit. Sie befinden sich beispielsweise in Lebensmittelkontaktmaterialien, Textilien, Elektronik oder Bauprodukten.
ECHA folgt den Forderungen Deutschlands, Dänemarks, der Niederlande, Schwedens und Norwegens, den Einsatz tausender synthetischer Chemikalien einzuschränken. Die nationalen Behörden dieser Staaten haben in den vergangenen drei Jahren die Verwendung und die Risiken von PFAS für Mensch und Umwelt untersucht und im Januar einen Vorschlag zur Beschränkung an die EU-Chemikalienagentur vorgelegt.
Hierzu kommentiert Jutta Paulus, Pharmazeutin und Expertin für Chemikalienpolitik der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:
„Es ist höchste Zeit, dass die Verwendung dieser gesundheits- und umweltschädlichen Ewigkeitschemikalien beschränkt wird. Der Vorstoß der EU-Chemikalienagentur ist eine unverzichtbare Maßnahme hin zu einer gesunden, schadstofffreien Umwelt.
Es ist im Alltag unmöglich, den Tausenden Ewigkeitschemikalien zu entkommen, denn sie befinden sich in Kleidung, Lebensmittelverpackungen und Elektroprodukten. Verseuchte Böden und belastetes Grundwasser werden die Gesundheit vieler Generationen beeinträchtigen.
Die Chemiewende muss endlich kommen. Die Industrie braucht klare Leitplanken für nachhaltige Chemikalien. Stattdessen schiebt die Europäische Kommission die im Green Deal versprochene Revision der EU-Chemikalienverordnung REACH weiter auf die lange Bank.“