Spezies der Woche #125- Moorwiesen – Erdeule
Die Moorwiesen-Erdeule ist auf den besonderen Lebensraum Moor angewiesen und den allermeisten Menschen vollkommen unbekannt. Dieser Schmetterling stellt eigentlich keine großen Ansprüche an seine Umgebung. Trotzdem wurde er zuletzt vor mehr als 50 Jahren in Rheinland-Pfalz gesehen. Was lässt die Moorwiesen-Erdeule aussterben?
Verbreitungsstatus in Rheinland-Pfalz | ausgestorben |
Restvorkommen | Emsland |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | 1968 in Kastellaun |
Lebensraum | Moore und kühle Feuchtgebiete |
Gefährdung | Lebensraumverlust, Klimawandel |
Die Moorwiesen-Erdeule kommt vor allem in Nordeuropa und im nördlichen Asien bis Japan vor. In Mitteleuropa ist sie nur lokal in Gebirgen, Wäldern und Moorgegenden zu finden. Dort ist es ihr kühl genug.
Die Raupen leben an Zwergsträuchern, Birken und Kräutern und fressen gern Heidelbeeren, Ampfer und Wegeriche aller Art. Die erwachsenen Schmetterlinge sieht man häufig an den Blüten von Rainfarn und Besenheide saugen. Bevorzugt lebt die Moorwiesen-Erdeule in Mooren oder zumindest feuchten Habitaten, meist am Rande lichter Wälder.
Während die weiblichen Falter alle relativ dunkel sind und wenig Variabilität aufweisen, können die männlichen Falter sehr unterschiedlich aussehen. Sie sind von hell bis dunkel gemustert, immer aber in einem erdigen Braunton, der sie gut tarnt, sodass sie in ihrer Umgebung leicht übersehen werden.
Die Moorwiesen-Erdeule ist durch ihr breites Nahrungsspektrum mit vielen häufigen Arten und ihre überschaubaren Lebensraumansprüche eigentlich gut gegen das Aussterben gerüstet. Ihre Vorliebe für kühle Feuchtgebiete scheint aber ein entscheidender Nachteil zu sein. Durch Trockenlegung und Verlust von Feuchtgebieten und auch durch den Klimawandel schwinden die kühlen Standorte derart, dass ein Überleben für die Moorwiesen-Erdeule nicht möglich scheint. Entsprechend ist die Moorwiesen-Erdeule in ganz Mitteleuropa sehr selten geworden.
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Bild: By Ilia Ustyantsev from Russia – Diarsia dahlii – Barred chestnut – Подорожниковая совка жёлто-бурая, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74597750