High-Level-Konferenz: „Bis dass der Tod uns scheidet? Schluss mit den „Ewigkeitschemikalien“ PFAS in Europa!“

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Freitag, 13. Mai 2022, 15:00-16:30 Uhr

Der Begriff PFAS bezeichnet eine chemische Stoffgruppe von mehr als 4700 Substanzen, bei denen bestimmte Kohlenstoffatome Bindungen zu mehreren Fluoratomen aufweisen. Ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften sind sehr ähnlich: sie sind Wasser abweisend, Schmutz abweisend und Fett abweisend. PFAS werden in vielen Bereichen angewendet, z.B. in Feuerlöschschäumen, Teflonpfannen, in der Textilindustrie und bei der Beschichtung von Pappgeschirr. Da Kohlenstoff-Fluor-Bindungen zu den stabilsten chemischen Bindungen gehören, sind PFAS aber auch besonders schwer abbaubar und verbleiben über sehr lange Zeiträume unverändert in der Umwelt, was ihnen den Namen „Ewigkeitschemikalien“ eingebracht hat. Dadurch reichern sich PFAS in Grundwasser, Oberflächengewässer und Böden an. Leider haben sie ernste gesundheitliche Auswirkungen auf Mensch und Tier. PFAS reichern sich im Körper an und konnten mit Nierenkrebs, Leberschäden, Hodenkrebs und Schilddrüsenerkrankungen in Verbindung gebracht werden. Die durch PFAS verursachten Gesundheitskosten im Europäischen Wirtschaftsraum wurden vom Nordischen Rat 2019 auf 52–84 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Deshalb ist es höchste Zeit, die Verwendung und Verbreitung von PFAS endlich einzuschränken und PFAS Altlasten zu lokalisieren und zu beseitigen.

Einige Vorschläge sind bereits auf dem Weg. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) arbeitet derzeit an einem Vorschlag zur Beschränkung der Verwendung von PFAS in Feuerlöschschäumen.

Die Niederlande, Deutschland, Norwegen, Schweden und Dänemark gehen noch weiter und bereiten einen universellen Vorschlag zur Beschränkung der Verwendung von PFAS vor. Dieser Vorschlag soll Ende 2022 vorgelegt werden.

Ich möchte die laufenden und anstehenden PFAS-Beschränkungen mit Ihnen und Euch diskutieren! Ich freue mich sehr, mit EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius, ChemSec (Internationales Chemiesekretariat) Direktorin Anne-Sofie Bäckar und Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Christiane Rohleder, ein hochrangiges Panel begrüßen zu dürfen.

Die Veranstaltung wird auf Deutsch und Englisch stattfinden (mit Übersetzung).

Diskussionsteilnehmer*innen:

  • Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei
  • Anne-Sofie Bäckar, Direktorin bei ChemSec (Internationales Chemikaliensekretariat)
  • Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Deutschland

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