PRESSEMITTEILUNG: 36 Jahre Nuklearkatastrophe: Tschernobyl ist Europas Mahnmal gegen Atom-Nostalgie

PRESSEMITTEILUNG, Montag, 25. April 2022 – Brüssel
 
 
36 Jahre Nuklearkatastrophe: Tschernobyl ist Europas Mahnmal gegen Atom-Nostalgie 
 
Am 26. April 1986 ereignete sich im Atomkraftwerk Tschernobyl eine nukleare Katastrophe, die unzählige Tote, Verletzte und Erkrankte zur Folge hatte und die bis heute nachwirkt. Belastete Wildschweine oder Pilze müssen aus dem Verkehr gezogen werden, Schilddrüsen- und Brustkrebsfälle in den vom Fall-out betroffenen Gebieten sind immer noch erhöht. Im Rahmen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kam es zu Kämpfen auf dem Gelände des havarierten Kraftwerksgelände sowie einer mehrwöchigen Belagerung, während derer die Sicherheit der Atomruine gefährdet war.
  
Hierzu kommentiert die Energieexpertin und Europaabgeordnete Jutta Paulus, Mitglied im Umweltausschuss, stellvertretendes Mitglied im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments:
 
„Die Atomruine von Tschernobyl ist Europas Mahnmal gegen die Gefahren der nuklearen Energieerzeugung. Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt, dass es praktisch unmöglich ist, die Sicherheit havarierter Kraftwerke, Atommülllager oder verseuchter Landstriche auf Jahrtausende sicherzustellen. Es gibt weltweit keine sichere Endlagerlösung für die nuklearen Sünden einiger weniger Jahrzehnte, die das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen noch in Tausenden Jahren gefährden werden.
 
Europa muss schnellstmöglich auf der Atomkraft aussteigen. Das Europäische Parlament muss den Plänen der EU-Kommission einen Riegel vorschieben und die Einstufung der Atomkraft als angeblich nachhaltige Übergangstechnologie verhindern.“