Spezies der Woche – das Brotkehlchen
Das Brotkehlchen ist eine lästige Vogelart, dessen Hinterlassenschaften viele Menschen ärgern. Gesehen oder gar fotografiert wurde es allerdings nur sehr selten, denn das scheue Tier ist sehr gewitzt und besiedelt ungewöhnliche Lebensräume. Doch obwohl vielen Menschen die unter Tischen, in Schubladen und auf Bäuchen hinterlassenen Krümel ein Dorn im Auge sind, ist das Brotkehlchen ein wichtiges Tier im Ökosystem.
Verbreitungsstatus in Rheinland-Pfalz | selten |
Restvorkommen | unbekannt |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | aktuell |
Lebensraum | Brotkörbe, Autositze, Sofas |
Gefährdung | Staubsauger, Schimmel, Humorlosigkeit |
Das Brotkehlchen ist ein kleines, rundliches Tier mit dem typischen kräftigen Schnabel der Körnerfresser. Die Art ist beige bis dunkelbraun gefärbt und zeitweise mit einer weißen, pudrigen Schicht bedeckt.
Forscher der Uni Mainz haben das Tier vor wenigen Jahren zum ersten Mal mit Hilfe einer Fotofalle identifiziert. Zuvor war seine Existenz zwar lange vermutet, aber nie nachgewiesen worden. Der nun eindeutige Beweis der Existenz des Tieres beendet die jahrelangen Verdächtigungen von Kindern und Partner*innen, Krümel auf dem Sofa oder unter dem Tisch hinterlassen zu haben. Da diese Orte von den meist nachtaktiven Brotkehlchen besonders gern als Versteck- oder Schlafplatz genutzt werden, sind Krümel unvermeidlicher Nachweis ihres Vorkommens.
Neben feuchten Kellern setzt dem Brotkehlchen aber vor allem eine Sache besonders zu: Die sauertöpfische Haltung mancher Leute, die dem Brotkelchen keinen Krümel Lebensraum gönnen und ständig den Staubsauger zücken. Hier wird sich das Brotkehlchen traurig zurückziehen und letztlich verschwinden. Dies gilt übrigens auch für das ebenso unbekannte Brotschwänzchen, das Brotwild und Brotkäppchen. Gelegentliche Unordnung kommt Brotkehlchen, aber auch den Nerven der meisten Menschen zugute, besonders am 1. April.