PRESSEMITTEILUNG: Das Europäische Parlament muss Kinder konsequent vor gefährlichem Acrylamid schützen!

PRESSEMITTEILUNG, Dienstag, 6. Oktober 2020 – Brüssel


Das Europäische Parlament muss Kinder konsequent vor gefährlichem Acrylamid schützen!
 
Das Europäische Parlament wird heute in der Plenarsitzung über einen Einspruch gegen die Festlegung von maximalen Rückstandsmengen für den Schadstoff Acrylamid abstimmen. Acrylamid entsteht, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel stark erhitzt werden. Es ist krebserzeugend, löst Mutationen aus und steht im Verdacht, fortpflanzungsgefährdend zu sein.
 
Die Europäische Kommission hat neue Grenzwerte für Acrylamid in Lebensmitteln vorgeschlagen. Doch diese sind nicht streng genug, um auch Säuglinge und Kleinkinder zu schützen. Deshalb hat Jutta Paulus im Namen der Grünen/EFA Fraktion Einspruch eingelegt. Denn die neuen Werte liegen über dem technisch Machbaren und beschränken sich zudem auf explizit als „Kindernahrung“ ausgewiesene Produkte. Aber mit Marketingtricks werden auch formal nicht als Kindernahrung in den Verkehr gebrachte Kekse und Zwiebäcke für Kinder beworben. Die europäische Konsument*innenschutzorganisation BEUC hat dies in einer Testreihe festgestellt. Von Keksen, die von Kindern unter drei Jahren konsumiert werden, überschreiten fast zwei Drittel die für Kinder festgelegten Grenzwerte.
 
Der Umweltausschuss hat den Einspruch von Jutta Paulus bereits mitgetragen. Die Abstimmung im Plenum wird am Dienstag, 6. Oktober, erfolgen. Das Abstimmungsergebnis wird am Mittwoch, 7. Oktober um 09:00 Uhr erwartet.
 
 
Hierzu kommentiert die grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus:
 
„Wir müssen unsere Kinder vor Krebs schützen! Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Grenzwerte für das gefährliche Acrylamid in Babynahrung, Keksen und Zwieback reichen nicht aus. Säuglinge und Kinder sind aufgrund ihres geringeres Körpergewichts und ihres schnelleren Stoffwechsels besonders durch diesen Stoff gefährdet.
Eine bunte, für Kinder attraktive Verpackung täuscht Eltern darüber hinweg, dass viele Lebensmittel gar nicht für kleine Kinder deklariert sind und die Grenzwerte überschreiten. Diese Tricksereien dürfen nicht legitimiert werden! Deshalb fordere ich die Europäische Kommission auf, einen neuen Vorschlag vorzulegen. Ich appelliere an alle meine Kolleginnen und Kollegen im Europäischen Parlament, für meinen Einspruch und für den Schutz von Kindern zu stimmen.“