Spezies der Woche #21( KW 24-2020) – der Blauschwarze Eisvogel
Der Blauschwarze Eisvogel ist kein Vogel, wie man annehmen könnte, sondern ein besonders schöner Schmetterling, der bis Ende der 80er in Rheinland-Pfalz zu finden war. Seine Oberseite ist schwarz gefärbt, zeigt einen blauen Schimmer und ist mit weißen Flecken und schwarzen Punkten vor dem Außenrand besetzt. Die Flügelunterseite ist rotbraun, mit weißen Flecken besetzt und zeigt am Rand eine schwarze Punktreihe.
| Verbreitungsstatus | ausgestorben |
| Restvorkommen | Baden-Württemberg, Bayern |
| Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | 1988 in Kaub |
| Lebensraum | trockene, grasige Waldlichtungen, Magerrasen in Waldnähe |
| Gefährdung | Waldentwicklung auf Magerrasen, intensive Forstwirtschaft |
Die Raupen sind vor allem im frühen Stadium schwer von anderen Eisvogelschmetterlingen zu unterscheiden. Sie haben aber eine ganz spezielle, charakteristische Methode entwickelt, um sich dick zu fressen, ohne vom Blatt zu fallen. Die Raupen fressen zunächst die Blattspitze beidseits der Mittelrippe ab. In Fresspausen sitzen sie auf dieser Mittelrippe, die durch Kot sogar verlängert wird. Erst wenn das Blatt vollständig abgefressen ist, wandert die Raupe zum nächsten Blatt. Nahrungspflanzen der Raupen sind ausschließlich die Blätter der Roten Heckenkirsche und anderer Geißblattarten, während die ausgewachsenen Falter eine Vielzahl von Nektarquellen nutzen.
Weil die Raupenpflanzen nur an mageren Waldrändern und lichten, trockenen Wäldern vorkommen, ist deren Erhalt zum Schutz des Schmetterlings zentral. In Zeiten der Hochwaldnutzung und Nutzungsaufgabe von wenig ertragreichen Magerwiesen findet der Blauschwarze Eisvogel zunehmend weniger geeignete Habitate. Die wichtigste Maßnahme ist die Etablierung eines Biotopnetzes von Offenflächen in Wäldern und waldnahen Magerrasen mit Nahrungspflanzen der Raupen an besonnten Standorten.
Politisch notwendig
- Ausbau des Biotopverbunds
- Gezielte Einbeziehung von trockenen Standorten im Wald in Biotopnetz
- Erhalt und Förderung von mageren Standorten am Waldrand
- Extensive Waldwirtschaft erleichtern
Bild: Von Charles J Sharp – Eigenes Werk, from Sharp Photography, sharpphotography, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62000245