Spezies der Woche #16 (KW 19/2020) – der Sperlingskauz
Bild: Von Adam Kumiszcza – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17739727
Verbreitungsstatus | Extrem selten |
Restvorkommen | Pfälzer Wald bei Kaiserslautern, Einzeltiere in Bienwald, Eifel, Westerwald |
Letzte Sichtung in Rheinland-Pfalz | aktuell |
Lebensraum | Vielfältige, strukturreiche Wälder mit Altholz |
Bedrohung | Kahlschläge, Entnahme von Totholz, Straßenbau |
Mehr Infos:
Sperlingskäuze sind Rekordhalter: als kleinste europäische Eulenart werden sie mit nur etwa 15 bis 19 cm nicht größer als ein Star und erreichen ein Gewicht von bloß 60 bis 80 g. Weniger als eine Tafel Schokolade also. Ihr rot- bis blass dunkelbraunes Gefieder zeichnet sich durch kleine helle Flecke und eine helle Bauchseite mit dunklen Längsstreifen aus.
Das Besondere: Sperlingskäuze haben Augen im Hinterkopf. So sieht zumindest das „Scheingesicht“ aus, eine Federzeichnung, die Fressfeinde (Baummarder, Sperber, Habicht, größere Eulen) abschrecken soll. Die „richtigen“ Augen sind klein und gelb und sitzen natürlich an der Vorderseite des flachen, breiten Kopfes.
Der Sperlingskauz braucht eine vielfältige Waldstruktur mit offenbleibenden Freiflächen, seine Reviergröße beträgt nur einen Quadratkilometer. In Ruhephasen zieht sich der Sperlingskauz gerne in dichtere Ecken zurück. Solitärbäume sowie Alt- und Totholz in lockeren Gruppen sind wichtige Bestandteile des Lebensraums, für die Brut benötigen die Käuze höhlenreiches Altholz. Künstliche Nisthilfen werden selten angenommen, notwendig sind Schaffung und Erhalt geeigneter Biotope. Dazu trägt auch die Renaturierung von natürlichen Moorstandorten bei.
Politisch notwendig:
• Naturnahe Waldwirtschaft
• Renaturierung von Feuchtgebieten
• Keine Zerschneidung naturnaher Wälder durch Straßenbau
Eine Übersicht über alle Spezies der Woche findet ihr hier.